Am Mittwoch stand Thomas Letsch noch einmal als Trainer des niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim an der Seitenlinie. Ein Testspiel gegen Sparta Rotterdam stand auf dem Plan, 3:3 ging es aus. "Ich respektiere meinen Vertrag. Solange es keine Einigung gibt, bin ich Cheftrainer von Vitesse", sagte der 54-Jährige. Doch schon in Kürze könnte sich sein Klub ändern. Letsch steht vor einem Wechsel zum Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum. Den Kontakt zum VfL bestätigte Letsch der Zeitung "De Gelderlander".
"Ab und zu ergeben sich Chancen und Möglichkeiten, dann ändern sich die Umstände. Für einen deutschen Trainer ist die Bundesliga aber immer attraktiv", sagte Letsch. Wie "De Gelderlander" weiter schreibt, würde Letsch seinen Co-Trainer Jan Fießer mit nach Bochum nehmen. Der 35 Jahre alte Fießer hatte es als Spieler bis in die 3. Liga geschafft und trug in der Saison 2016/2017 das Trikot der U23 des FC Schalke 04. Der Co-Trainerposten in Arnheim ist seit Juli 2020 Fießers erste Station im Profibereich, zuvor war er zwei Jahre im Trainerstab der U17 von Eintracht Frankfurt aktiv.
Doch was steht noch zwischen einem Wechsel des Duos Letsch/Fießer nach Bochum? Letschs Vertrag in Arnheim gilt noch bis Juni 2023, beide Klubs müssen sich über eine Ablösesumme verständigen. Und eine Einigung gibt es noch nicht.
VfL-Kandidat Letsch erlebt zwei erfolgreiche Jahre mit Vitesse
Letsch trainiert Vitesse seit Juli 2020, führte den Klub auf Anhieb ins Finale des niederländischen Pokals und auf den vierten (Saison 2020/21) und sechsten Platz (2021/22) der Eredevisie. 2021/22 scheiterte er mit Vitesse im Achtelfinale der Conference League nur knapp am späteren Sieger AS Rom (0:1, 1:1).
In dieser Saison läuft es aber nicht mehr so gut. Das hat vor allem mit dem Ausstieg des langjährigen russischen Investors Valeri Oyf im Rahmen des Ukraine-Krieges zusammen. Vitesse hat nach einem großen Kaderumbau nur eins der ersten sieben Spiele gewonnen und steht lediglich auf dem 14. Tabellenplatz.
Letsch war in der Vergangenheit schon häufiger bei deutschen Profiklubs im Gespräch. Der VfL wäre seine erste Erstligastation in Deutschland. Zweitliga-Erfahrung hat er bereits. Doch beim FC Erzgebirge Aue blieb er im Sommer 2017 nur drei Spiele lang.